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Tatütata - bei der Berufsfeuerwehr Winterthur

Allzeit bereit, Tag und Nacht, 24 Stunden, 365 Tage. Sie helfen in Notfällen und führen vorbeugende Massnahmen durch, um Menschen, Tiere und auch die Umwelt vor Schäden zu bewahren; sie sind nicht nur da, um Brände zu löschen, obwohl das so in unseren Köpfen herumschwirrt. Gestern erhielten wir einen Einblick in die breit gefächerten Tätigkeiten unserer Berufsfeuerwehr!


Die Wurzeln der Feuerwehr Winterthur gehen auf das Jahr 1895 zurück, als der Grosse Gemeinderat mit den «Vorschriften für Alarmierung und Feuerwehrpikett» erstmals ein Feuerwehrpikett bewilligte, das später Brandwache genannt wurde. 1922 bezog die Feuerwehr das Depot an der Lindstrasse 4, das sie in der Folge bis zur Jahrtausendwende nutzte. Die Brandwache wurde ab 1982 als Berufsfeuerwehr bezeichnet. Nachdem bereits seit 1970 einzelne hauptamtliche Feuerwehrleute mit verstärktem Pikett angestellt worden waren, ermöglichte ein Volksentscheid im Jahr 1989 die Einführung der 24-Stunden-Bereitschaft. Im Juli 2000 bezog die Feuerwehr einen Neubau beim Teuchelweiher. (Quelle: Wikipedia)


Natürlich werden Brände gelöscht, aber eben nicht nur: da müssen Büsis vom Baum geholt, Ölteppiche gebunden, Tiere aus Rohren befreit, Brände gelöscht und Menschen aus Unfallautos befreit werden und... und.. und. Die Feuerwehr rückt auch bei ABC-Notfällen an und hat noch unzählige weitere Aufgaben. In einem 15-minütigen Film, der uns bereits ziemlich beeindruckt hat, erhielten wir darüber einen ersten Einblick.

Ich persönlich habe nur etwas Mühe damit, dass das schöne Feuerwehr-Rot von einem giftigen Gelbgrün abgelöst worden ist - das ist einfach nicht die Farbe der Feuerwehr: kein Kind wird jemals ein Feuerwehrauto gelbgrün anmalen...

Ein Feuerwehrauto ist und bleibt für alle Zeit und auf der ganzen Welt ROT.


Unsere Feuerwehr hat leider kein einziges klassisches, rotes Feuerwehrauto mehr, dafür aber unzählige, ultramoderne und teils sogar selbst entwickelte gelbgrüne Fahrzeuge! Wer an der Feuerwehr vorbei kommt, kann aber höchstens einen Blick auf einen Teil des Fuhrparks im EG werfen:

Im 1. UG geht dieser Fuhrpark aber weiter und reicht von Drehleiterfahrzeugen (den uns bekannten Feuerwehrautos) über ABC-Wehr-Autos, PKWs, Pionierfahrzeuge, Schlauchwagen, Grosslüfteranhängern, Boote (!), Lieferwagen, Waldbrandmodulen und vielem mehr. Das wohl "wichtigste" und vor allem wohl das beliebteste Auto ist ein kleiner Lieferwagen, mit dem das tägliche Essen geholt wird :) .

Alle Feuerwehrleute müssen über eine möglichst handwerkliche oder kaufmännische Ausbildung EFZ oder Matura und über ein Lastwagenbrevet Kat. C verfügen, ausserdem sportlich sehr fit sein (weiter unten seht ihr die harten Vorgaben), um sich übehaupt bewerben zu können. Es werden werden Fähigkeiten wie logisches Denken, sprachlicher Ausdruck, Mathematik, handwerkliches Geschick, Teamfähigkeit und sportliches Leistungsvermögen getestet.


Zur Berufsfeuerwehr von Schutz & Intervention Winterthur gehören 3 Frauen und 47 Männer; es gibt keinen Frauenbonus, die Feuerwehrfrauen erledigen die gleichen Tätigkeiten wie die Männer.


Wusstet ihr, dass unsere Feuerwehrleute jeweis 24 Stunden-Dienste schieben und dann zwei Tage frei haben? Im Feuerwehrgebäude gibt es einen eigenen, gut ausgestatteten Fitnessraum - eine Folterkammer. Auf Sport wird sehr viel Wert gelegt: jeder der Feuerwehrmänner und die drei Feuerwehrfrauen machen mind. eine Stunde Sport pro Tag - ein Muss für die harten Einsätze. Bereits beim Einstellungsverfahren werden folgende Eigenschaften bei Frauen und Männern getestet:

  • Besteigen der Autodrehleiter in einem gleichmässigen Schritt ohne zu zögern (Höhe 28m) im Freistand (Muss-Kriterium)

  • 4km-Lauf in max. 20 Minuten (Muss-Kriterium)

  • Fünfsprung aus dem Stand (Froschhüpfen) (Richtwert: Reichweite 12m)

  • Gewichtheben, bäuchlings auf einem Tisch liegend, 30kg Gewicht vom Boden unter die Tischkante ziehen (Richtwert: 30 Züge)

  • Hindernisparcours

Es gibt aber auch ein Fernsehzimmer, eine gut ausgestattete Küche (gegessen wird während des Dienstes immer in der Feuerwehr) und Schlafräume (für den Pikettdienst) nebst unzähligen Büros und Werkstätten. Jeder und jede der Feuerwehrmänner und-frauen haben nämlich noch weitere Aufgaben, wie Wartung des Materials oder der Kleidung, waschen, putzen, die verschiedensten Dinge instand setzen und halten, Kunden ausbilden, den Fuhrpark unterhalten, Elektrik und Elektronik überprüfen und laden... ich kann mich gar nicht an alles erinnern. Die Feuerwehrleute sitzen also mitnichten herum und warten auf ihre Einsätze, sondern arbeiten und werden dann durch die Einsätze, die immer erste Priorität haben, unterbrochen! Sie leisten Einsätze von wenigen Minuten bis einigen Tagen. Es ist wirklich kein einfacher Job, der wohl normalerweise aus Unkenntnis sehr unterschätzt wird.

Die Feuerwehr wäscht ihre Kleidung selber, auch die Ganzkörperanzüge werden vor Ort gewaschen und desinfiziert:

So wird sichergestellt, dass jede und jeder wie aus dem Ei gepellt zum Einsatz kommt.

Wir haben erstaunt zur Kenntnis genommen, dass gerade mal zwei Personen in der Einsatzzentrale sitzen und wurden darüber aufgeklärt, dass die Anrufe der Nummer 118 und die Alarme der Brandmeldetaster nicht hier eingehen, sondern an einer grossen Zentrale am Flughafen zusammenlaufen und hier in Winterthur der Einsatz hier koordiniert wird.

Alle Mitarbeitenden sind ein perfekt aufeinander eingespieltes Team und können sich jederzeit auf ihre Kollegen verlassen.


Extra für uns Fotografen wurde dann noch ein grosses Drehleiterfahrzeug auf den Teuchelweiherplatz gestellt - inkl. Blaulicht! Obwohl es dunkel war, konnten wir ein paar tolle Schnappschüsse festhalten - ein unvergessliches Erlebnis!

Bist du topfit, hast einen EFZ im KV oder einem handwerklichen Beruf und interessierst dich für eine vielseitige und gut bezahlte Tätigkeit? Die Berufsfeuerwehr sucht übrigens Nachwuchs...


Hättest du dies alles gewusst? Wir wissen es nun dank der drei engagierten, jungen Feuerwehrleute, die uns mit viel Herzblut ihre Zeit gewidmet und uns ihren spannenden Beruf näher gebracht haben!


Etwas fehlt nun aber noch.... im ultramodernen Feuerwehrgebäude mit dem riesiegen Fuhrpark gibt es nämlich auch die bekannten Rutschstangen, die wir zwar nicht benutzen durften, aber ein Bild davon musste dann doch sein und so sieht eine solche Stange aus. Roberto macht sich zwar gut, aber er könnte dennoch nicht zur Feuerwehr, selbst wenn er es wollte: mit 50 ist Schluss!






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